Prag 2016: Bericht der männlichen A-Jugend

mA
Montag, 28 März, 2016
Prag 2016: Bericht der männlichen A-Jugend
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Die neu zusammen gewürfelte mA-Jugend war in Prag leider nur mit insgesamt 9 (2 Torhütern)  von 14 Spielern am Start.

Die Fahrt und die Ankunft war nicht der Rede wert. (Dank eines sehr schnell genervten Busfahrers, der uns schon früh klar machte, dass ihn zu laute Musik irritiert und er sich dann verfahren würde.) Als wir dann endlich nach ca. 5 Stunden an unserem „Quartier“ ankamen, wurde uns erstmal unsere Unterkunft für die nächsten Tage gezeigt. Eine alte kleine Turnhalle, in der es nur eine einzige Steckdose gab. Das Traurigste war aber das nicht vorhandene W-lan. Da wir kein Internet hatte und am nächsten Tag  sehr früh aufstehen musste, waren die meisten schon sehr früh im Bett ( ca. 2Uhr).

Am nächsten Tag ging es für die mA erstmal um 9 Uhr los in die Letnany Halle, wo der Tel Aviv Hc (Israel) und Skanderborg Handbold (Dänemark) auf uns warteten. Das erste Spiel gegen den Tel Avic Hc war nicht sehr berauschend, da wir den Anfang verschlafen hatten und mit einem 2:9 in die Halbzeit gingen. In der zweiten Halbzeit besserten wir uns zwar leicht, trauten uns aber zu wenig gegen die körperlich überlegenen Gegner zu. Dazu kam, dass einer unserer stärksten Rückraum Spieler (Chris) sich bei einem Sprung das Knie verletzt hatte. Im späteren Verlauf des Turniers wurde er dann abgeholt, da er nicht mehr spielen konnte.(Gute Besserung von der ganzen Mannschaft und werde schnell wieder gesund!). Das Spiel verloren wir 6:14.

In das nächste Spiel gegen den späteren A-Finalisten und Gewinner  Skanderborg Handbold gingen wir zwar  motivierter und zuversichtlicher hinein, auch mit einer neuen Aufstellung und damit neuem Glück. Zur Halbzeit lagen wir mit nur 3 Toren zurück, was gegen einen solchen Gegner völlig vertretbar war, doch ab Beginn der 2. Halbzeit herrschte mal wieder ein völliges Durcheinander. Es wurden viel zu viele unnötige Fehler begannen, die teilweise wohl auch auf die neu zusammengewürfelte Mannschaft zurückzuführend ist. Die Dänen nutzten natürlich diese Fehler sofort aus. Am Ende verloren wir gegen Skanderborg 7:16.

Am nächsten Tag hieß es schon um 7 Uhr „Raus aus den Federn“, denn wir spielten schon um 8:35 gegen eine Tschechische Mannschaft (Sokol Vršovice), die von ihrem Körperbau endlich mal ein „angemessener“ Gegner war. Am Anfang des Spiels stand eine ganz andere Mannschaft auf dem Feld, die Abwehr glänzte, die Torhüter parierten die Bälle und der Angriff war voller Energie und Kreativität, was auch der Spielstand zur 10. Minute zeigte (1:6). Doch dann kam die übliche Unkonzentriertheit wieder, und die Gegner holten mit einem 4:0 lauf auf und waren nur noch 2 Tore weg. Diesen Abstand konnten wir zum Glück über das ganze Spiel halten und besiegten die Tschechen mit 10:12. Abschließend muss man sagen: Das Ergebnis hätte viel deutlicher ausfallen müssen!

Der nächste Gruppengegner war MŠK Považská Bystrica (Slovakei), die letztes Jahr das B-Finale gewonnen hatten. Der Anfang wurde -wie fast immer- verschlafen, und die Gegner waren schnell 1:4 vorne. Wir kämpften uns wieder ran und hatten eine 2 Tore Differenz, aber konnten diese nicht halten, da unsere Abwehr viel zu unkonzentriert war und die Bälle viel zu unüberlegt und überhastet weg geworfen wurden. Dieses Spiel verloren wir 9:16. Auf das nächste Spiel hatte fast keiner wirklich Lust, da wir gegen SM Tauras (Litauen) ran mussten, die gegen die 2 Top favoriten Tel Aviv und Skanderborg nur knapp verloren und sogar Považská Bystrica mit 3 Toren geschlagen hatten. Das einzige, was uns etwas Mut gemacht hatte, war die versprochene Unterstützung der mC, die sehr zahlreich erschienen war. Den Anfang des Spiels haben wir wenig Gegenwehr geleistet, und es schien, dass uns die Litauer mit einem 4:1 davon ziehen würden. Wir kämpften uns aber noch einmal ran und hatten eine zeitlang immer den Ausgleichstreffer gemacht.Doch die körperlich und technisch starken Litauer zogen wieder mit einem 3:0 Lauf weg. Wir schafften es noch einmal heranzukommen und führten sogar 30 Sekunden vor schluss mit einem Tor. Doch dann gab es einen 7-Meter in der letzten Sekunde für die Litauer, den unser brillianter Keeper Nico locker aus der Hüfte hielt und damit die ganze Halle zum Feiern brachte. Wir gewannen das Spiel 11:12. Das hieß, der 5. Platz von 6 Mannschaften war uns sicher.

1. Skanderborg Handbold (DEN) 5  0  0 81:51   10
2. Maccabi Tel Aviv HC (ISR) 3  0  2 62:54    6
3. MŠK Považská Bystrica (SVK) 2  0  3 62:65    4
4. SM Tauras (LIT) 2  0  3 64:60    4
5. MTV Stadeln 2  0  3 46:67    4
6. Sokol Vršovice (CZE) 1  0  4 52:70    2

Aufgrund dieser Konstellation mussten dann wir gegen Hong Kong spielen, ein für uns zwar total unbekannter Gegner, den man aber nicht unterschätzen durfte. Davor hieß es aber erstmal die mC anzufeuern und sich für die Stimmung in der Halle zu revanchieren. Doch das war leichter gesagt als getan, da wir erst einmal die Halle finden mussten, die ca. 40 Minuten von unserem Quartier entfernt war, und man gefühlte 40 mal umsteigen musste, um dort hin zu kommen. Als wir dann endlich ankamen sahen wir unsere mC, wie sie verschwitzt die Halle verließen und eine Miene drauf hatten, die uns deutlich machte, dass es nicht gut ausging. Das hieß auch, dass wir uns total ohne Sinn und zweck durch Prag gequält hatten um unsere Jungs anzufeuern. Das wichtigste war ja, das der Gedanke zählt. Also machten wir uns wieder auf den Heimweg, da wir ja noch das Spiel gegen Hong Kong hatten. Im Quartier angekommen hieß es sofort Sachen packen, und ab in die Halle, wo wir am ersten Spieltag schon waren. Dort eingetroffen hieß es gleich umziehen und warm machen, da das Spiel bald begann. Man merkte sofort, das wir nicht alleine waren, da die mC plus Eltern uns mal wieder angefeuert hatten, jedoch merkte man auch, dass der ganze Rest in der Halle gegen uns war. Der Anfang des Spiels war sehr ausgeglichen, erst am Ende konnten wir einen 5 Tore  Vorsprung erspielen und gewannen mit 15:10. Das hieß unser nächster Gegner war der TV 1877 Lauf.(da fährt man extra nach Prag um ein Mittelfranken Derby zu haben.) Das Spiel war anfangs -wie oft- sehr ausgeglichen doch dann zeigten wir, was wir wirklich konnten und gewannen das Spiel 13:19. DERBYSIEGER!! Also waren wir  im Viertelfinale und manche träumten schon vom Halbfinale. Da unser nächster Gegner noch ausgespielt werden musste, machten wir uns auf den Weg zum Spielort, um zu schauen, was uns erwartet. Was wir sahen, verlieh uns eine Menge Respekt. Ajax Kopenhagen gewann das Spiel mit 3 Toren und es sah so aus als wären ihre besten Spieler nicht einmal auf dem Feld gewesen. Doch erstmal hieß es ausruhen, bevor man gegen die starken Dänen rann musste. Jeder von uns wollte ins Halbfinale, und wir waren topmotviert, vielleicht übermotiviert. Wir hatten in den ersten 11 Minuten kein einziges Tor geworfen, sei es ob der Keeper „saustark“ gespielt hatte oder wir einfach zu wenig Möglichkeiten hatten, uns auszuruhen, und einfach keinen Kampfgeist und Willenstärke mehr hatten. Dann, in der 12. Minute passierte es: Ein B Jugendlicher, der eigentlich nur aushelfen sollte, warf das erste Tor. Doch die Dänen spielten ihr Spiel weiter und zeigten uns, wer die Oberhand hatte. Wir haben das Spiel 7:15 verloren, aber auch nur, weil unser Superkeeper Finn uns Sprichwörtlich den Arsch gerettet hatte und eine zu große Katastrophe verhinderte.

Wir hätten das Spiel vielleicht nicht gewinnen können, aber wir hätten mehr Kampfgeist zeigen müssen um wenigstens das Ergebnis unserseits zu verschönern. Was besonders dieses Spiel zeigte war, dass es nicht die Schuld eines einzelnen Spielers war sonder die Schuld der gesamten Mannschaft. Man merkte aber auch dass die ehemalige B und die alte A im Verlauf des Turniers eine geschlossenere Einheit geworden ist und Unstimmigkeiten, die bedingt durch die „neue“ Mannschaft entstanden, beseitigt wurden.

Abschließend kann man sagen, dass wir trotz allem stolz sein dürfen, da nur der JSG Necker Kocher und wir ins Viertelfinale kamen und die mA noch nie soweit gekommen ist. Danke nochmal für die zahlreiche Unterstüzung durch die mC und der mitgereisten Eltern und ein fettes danke auch an unseren Betreuer Markus Kaup, ohne den wir keine einzige Halle gefunden hätten. Und natürlich an unseren Trainer Willfred Haupt der immer an uns geglaubt hatte und ohne den wir kein einziges Spiel gewonnen hätten.

Bericht von AT