Die Vierzig voll gemacht
Kälte und Dauerregen – ideales Hallenwetter am Samstagnachmittag in Stadeln. Unsere A-Juniorinnen empfangen das weitgereiste Tabellenschlusslicht aus Simbach am Inn. Die Mädels aus Niederbayern waren zu Saisonbeginn durch großes Verletzungspech gehandicapt, zeigen aber aufsteigende Tendenz. Im Gegensatz zur Vorwoche, als wegen des zeitgleichen B-Jugendspiels beim Auswärtssieg in Haunstetten nur ein reduzierter Kader zur Verfügung stand, kann unser Trainertrio heute zwölf Spielerinnen einsetzen.
Der MTV startet mit allen drei Julias (in unterschiedlichen Längen) auf dem Feld. Das erste Tor gelingt den Gästen – Nikola gleicht aus (1:1). Die TSV-Keeperin pariert einen Siebenmeter, auf der Gegenseite ist Denise auf dem Posten und verhindert reaktionsschnell Simbacher Torerfolge. Julia (Maxi) beschert trotz Fouls (2:1) und nach einem Zuckerkreisanspiel von Saskia (3:1) ihrer Mannschaft die erste Führung, doch die Niederbayerinnen machen vor allem unserer zu diesem Zeitpunkt viel zu zahmen Abwehr das Leben schwer und gehen ihrerseits wieder in Front (3:4; 4:6). Scheinbar gibt es Bedenken, die im Schnitt kleineren Gegnerinnen richtig anzupacken, doch diese agieren wendig und durchsetzungsstark. Julia (Maxi) hält die Gastgeberinnen im Spiel, sie schnappt sich schon verloren geglaubte Bälle (4:4), trifft vom Kreis (5:6) und behält bei Zeitspielanzeige die Nerven (7:6) – Stadeln liegt wieder vorn. Julia (Mini) und Saskia erhöhen (9:7) – und unsere Trainer haben beim Wechseln heute ein glückliches Händchen – jede frische Feldspielerin führt sich (meist sogar im ersten Angriff) mit einem Treffer ein. 10:7 durch Laura, Lea bezieht beim Gegenstoß gekonnt den Pfosten mit ein (13:9) – und Simbach nimmt eine Auszeit. Diese wirkt – allerdings bei der Heimmannschaft. Hannah muss sich unter großem Gelächter zwar erst einmal auf die richtige Seite einsortieren, setzt dann aber direkt den nächsten Konter in die Maschen (14:9). Die Abwehr arbeitet jetzt deutlich aggressiver und ohne Berührungsängste. Hochspringen – in der Luft stehen bleiben und sich eine passende Ecke aussuchen – treffen. Dieses Element verdient Höchstwertungen in A- und B-Note und wird von Saskia mehrfach eindrucksvoll präsentiert. Da sie im Hinspiel fehlte, weil sie für die Herzogenauracher Bayernligadamen auf Torejagd war, kennen die Simbacherinnen ihre Qualitäten noch nicht. Das ist unschwer daran zu erkennen, dass ihre Gegnerinnen stets versuchen, sie beim Gegenstoß einzuholen. Alle anderen Teams der Liga haben das längst aufgegeben. Die erste Halbzeit, die immer mehr an Tempo gewonnen hat, wird von Lea abgeschlossen, die ihren Gegenstoß mit einem unnachahmlichen Heber krönt. 19:10 – das kann sich doch sehen lassen!
Nach dem Seitenwechsel muss sich Laura einer Manndeckung stellen – die Abwehrlücke nutzt Hannah (20:10). Julia (Mini) und Saskia ziehen nach (22:11). Sophia trifft von der Siebenmeterlinie und vom Kreis, Nikola direkt nach ihrer Einwechslung – der MTV enteilt (31:14). Sophia A., die nun zwischen den Pfosten steht, kassiert den einzigen TSV-Gegenstoß ein. Die Schiris schicken jetzt doch ab und an eine Simbacherin für zwei Minuten auf die Bank. Oh je - Überzahl ist auch heute absolut nicht unser Ding! Tatsächlich können sich die Niederbayerinnen in Unterzahl immer wieder, vor allem durch Tore von außen, etwas herankämpfen. Umgekehrt nutzen sie geschickt alle Räume, die sich aufgrund einer Zwangspause für Julia B. auftun. Doch der Vorsprung ist einfach zu groß. Beim Alleingang zum 39:23 wird Saskia nun nicht mehr verfolgt. Für die Fans steht eigentlich nur eine Frage im Raum – schaffen unsere Mädels Tor Nummer 40? Da die Schiris wohl der Meinung sind, Saskia hätte ja schon die Nr. 30 werfen dürfen, wird ihr Vorteil leider abgepfiffen. Der Ball zappelt im Netz, zählt aber nicht. Und so ist es Maike vergönnt, das Spielgerät zum 40:23-Endstand im gegnerischen Kasten zu versenken.
Ein genauso deutlicher wie verdienter Sieg – von jeder Spielerin ging Torgefahr aus! Gegen den HC Erlangen können unsere A-Juniorinnen aber nur bestehen, wenn die Abwehr den heute phasenweise gezeigten Biss über 60 Minuten aufrechterhält. Und das Team muss eigentliche Vorteile wie Überzahlsituationen konsequent nutzen - daran wird im Training sicher noch gefeilt werden.
Hochspannung ist garantiert, wenn am Sonntag, dem 6. März 2016, um 11.00 Uhr das fränkische Gipfeltreffen in der Erlanger Karl-Heinz-Hiersemann angepfiffen wird. Dort sind zwar die routinierten Gastgeberinnen haushoher Favorit, aber unser junges Team kann frisch und ohne Druck aufspielen – und sich bestimmt auf kräftigen Rückenwind durch zahlreiche anfeuernde Stadelner Fans verlassen. Platz drei ist den Mädels ja nicht mehr zu nehmen und wer weiß, ob dem Favoriten nicht doch ein Bein zu stellen ist…
Für den MTV Stadeln spielten:
Denise, Sophia A. (beide Tor); Hannah (2), Julia B., Julia (Maxi) D. (6), Julia (Mini) S. (3), Laura (3), Lea (3), Maike (4), Nikola (4), Saskia (11) und Sophia M.(4/1).