6.15 Uhr am Kärwaplatz in Stadeln trafen sich 46 topfite Handballfanatiker zur Abfahrt. Wir hießen zwei neue Toptalente, mit Mona und Milli aus Marktsteft/Rödelsee, in unserem Allstarteam willkommen. Noch freudestrahlend begrüßte uns der erste Busfahrer, den unser Geschrei bereits nach 2 Stunden zum Aufgeben brachte. Der neue Busfahrer war dementsprechend gut gelaunt. Auf der langen Busfahrt hatten wir viel Zeit unsere Gegner mithilfe von Videos der vergangenen Fahrten zu analysieren. So ging die Zeit bis zur Fähre schnell um und allen ging es noch gut. Die frische Meeresbrise auf der Fähre bekam der ein oder anderen nicht so gut. Letztendlich überlebten alle durch den starken Teamgeist. Nach weiteren zwei Stunden kamen wir im langersehnten Lund an. Nachdem wir unser Gepäck im Quartier abgestellt hatten gingen wir geschlossen zum 5-Sterne Essen. Aus der anschließenden Mannschaftsbesprechung ging einstimmig das Ziel Gruppensieger hervor. Um diesen Vorsatz nicht gleich am ersten Abend zu gefährden gingen wir alle um 22 Uhr in unser gemütliches „Bett“.
Am nächsten Morgen standen wir alle um 7 Uhr zum Krafttraining auf, um danach unser Frühstück zu genießen. Die Proteinshakes wa….
STOP STOP STOP
So war es natürlich nicht! Auf der Busfahrt haben wir statt Videos von Spielen Filme geschaut, geschlafen oder Spiele, wie „Wer bin ich?“ und Schnauz gespielt. Des Weiteren stand es uns offen, wie wir den Abend gestalten. Einige sind im eiskalten Regen vom Abendessen heimgelaufen, während andere das Isomattenlager vorbereiteten und sofort das Klassenzimmer als unser Revier markierten (indem sie unser Logo an die Tafel schrieben). In der Teambesprechung wurde betont, dass es sich lediglich um ein Spaßturnier handelt und uns keine direkten Grenzen gesetzt sind. Dies setzten wir sofort in die Tat um. Zum Glück gab es in unserem Vorraum eine Tischtennisplatte und genug Sitzmöglichkeiten, die wir uns nur mit der männlichen „B“-Jugend teilen mussten. Wir hatten das Ganze, wenn auch nicht allzu große, Schulgebäude für uns und der Lundaspelen-Staff war am anderen Ende des riesigen Schulgeländes untergebracht. Deshalb konnten wir den Tag so lange wie wir wollten auf unsere Art und Weise ausklingen lassen.
Der Großteil der Mannschaft wachte am nächsten Tag mit nicht mehr als 5 Stunden Schlaf auf. Ein Teil ging zum Frühstück, welches nur 500m entfernt war, der Andere schlief gemütlich weiter, da wir erst am Abend ranmussten. In der freien Zeit hatten wir die Möglichkeit uns Spiele in der Halle nebenan anzuschauen.
Beim Mittagessen konnten wir noch gemütlich sitzenbleiben, während die männliche „B“ dagegen schon zu ihrem ersten Spiel aufbrechen musste. Durch die Fensterscheiben der Mensa sahen wir die Abfahrt des Busses. Nach einigen Minuten kamen sie überraschend wieder vorgefahren – dass sie uns so schnell vermissen dachten wir nicht. Kurz darauf stellte sich aber raus, dass einer der jüngsten Spieler vergessen wurde.
Unser Plan, die Jungs anzufeuern ging nicht auf. – Danke an René Friedrich (Tipp: Schau öfter mal auf die Uhr ;) )-. Um unsere Freunde/Ligakonkurrenten aus Gröbenzell anzufeuern fuhren wir früher in die Halle, in der wir am Abend selber spielten. Diese gewannen allein durch unsere lautstarke Unterstützung. Dies wurde vor allem für Nikola zum Vorteil, die sich eine Trikothose von Ossi(einer Spielerin von Gröbenzell) ausgeliehen hat. Ihre Eigene hatte sie in der Unterkunft vergessen. Diesmal ernsthaft motiviert ging es ans Aufwärmen in schmalen und für einige zu niedrigen Gängen. Der eine gewöhnte sich schneller an die harzigen Verhältnisse, der andere weniger schnell. Das erste Spiel gegen VSH2002, den späteren Gruppensieger, konnten wir mit 15:8 gewinnen, obwohl die ersten Minuten etwas holprig waren. Nach 2 Spielen Regenerationszeit ging es gegen Oberursel 2, die eigentlich schlagbar waren. Trotz der Unterstützung der männlichen „B“ verloren wir. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen.
Mal wieder ging ein Plan nicht auf. Der Plan war zum Erstligaspiel der Damen(Lugi gegen Sävehof) zu gehen. Dies lohnte sich laut den Trainern nicht mehr. So lautete der neue Plan mit dem Bus zum Essen zu fahren. Aus unerklärlichen Gründen sind wir doch zur Arena gelaufen. Dort angekommen hieß es: „Wir laufen ALLE zum Bus.“. Im Bus angekommen vermissten wir aber einige Jüngere, zum Beispiel Simon, Felix, Wolfgang S. und Faris. Gefühlte 2 Stunden warteten wir. Mittlerweile hatten sowohl die Mensa als auch die Pizzeria geschlossen. Plan 3 ist gescheitert…
Ein Teil von uns hatte so großen Hunger, dass nichts anderes übrig blieb als eine Fastfoodkette zu besuchen. Andere entschieden sich für Flüssignahrung :D. An diesem Abend wurden Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Denn Handball war nicht das einzige Spiel was heute gespielt wurde. Sogar Julia S. und unser Trainer hielten deutlich länger als Mitternacht durch.
Am nächsten Tag hat Rene sich wahrscheinlich gedacht: „Wer lang aufbleiben kann, kann auch früh aufstehen.“ So kam es, dass wir das erste Mal gemeinsam zum Frühstück gingen. Am 28.12. mussten wir schon früh auf die Platte. Wir hatten die Ehre in der Sparbanken Skane Arena, in der es 3000 Sitze gibt, zu spielen. In dieser wurden 2011 Spiele der Handball WM ausgetragen. Unser erstes Spiel gegen Ajax Kopenhagen 2 war im Gegensatz zum Vortag um ein Vielfaches besser. Die ganze Arena erschallte in Stadelner Sprechchören – unsere männliche „B“ hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Auch die Veranstalter waren vom Spiel begeistert und posteten einen Videoausschnitt auf der Instagram Seite von Lundaspelen. Hier wurden unsere Fans fälschlicherweise als Fans von Kopenhagen gelobt. Verloren haben wir leider trotzdem mit 14:17. Das nächste Spiel ist nicht erwähnenswert, wir verloren 9:13 gegen Hillerød HK. Leider knickte Mona um und fiel für den Rest der Spiele aus. Das Fazit der Gruppenrunde lautete 4.Platz und damit ein Weiterspielen im B-Playoff.
Nun war es für uns an der Zeit die Stimme zu verlieren, damit die Jungs gewinnen. Gesagt, getan. Die männliche „B“ gewinnt grandios gegen ein schwedisches Team, obwohl das Spiel im Vorfeld schon als verloren abgestempelt wurde. Super Leistung von unseren Jungs! Vor dem nächsten Spiel ging es für uns und die männliche D zum Abendessen. Dank Peter, der das Lachen von Mona perfekt nachahmen konnte lachte kurz drauf der ganze Essenssaal. Die Schweden denken jetzt wohl wir seien verrückt... Gestärkt liefen wir in die Halle zurück, um unsere Jungs erneut zum Sieg zu „schreien“. So gut es eben mit unseren zarten Stimmen ging. Leider hat das diesmal nicht so gut geklappt: die erste Halbzeit wurde verschlafen (was wir ja bestens kennen), in der Zweiten wurde aber gekämpft. Der Abend verlief wie die Vorherigen.
Am 29.12. stand uns das Achtelfinale bevor, unser Ziel war es eines der KO-Spiele für uns zu entscheiden. Gegen die SG Herbrechtingen-Bolheim verschliefen wir – wie immer – die erste Halbzeit. In der Zweiten zeigten wir jedoch annähernd, was wir wirklich drauf haben und gewannen das Spiel letztendlich souverän 13:8. Unsere Pausen zwischen den Spielen konnten wir in der A-Halle der Arena verbringen. Das Viertelfinale bestritten wir gegen einen dänischen Gegner, den wir bereits am ersten Tag hatten spielen sehen. Durch eine starke kämpferische Leistung der ganzen Mannschaft konnten wir das Spiel nach einem Halbzeitrückstand für uns entscheiden. Wir haben trotz der teils überkochenden Emotionen 15:13 gewonnen. Nun standen wir im Halbfinale. Das Ziel war ab jetzt klar, wir wollten ins Finale. Nicht zuletzt dank Marlene, die versprach, sich im Finale in ihrem Eulenonesie ins Tor zu stellen. Wir konnten unseren Augen nicht trauen, als wir die Halle betraten und uns eine rote Wand von Stadelner Fans gegenüberstand. Wie die erste Halbzeit lief wisst ihr ja schon(6:7), in der Zweiten gab jeder nochmal alles, obwohl der ganze Körper schmerzte. Zu wenig Schlaf und viele Spiele konnten durch die einzigartige, atemberauende, bombastische Stimmung wettgemacht werden. (Und das ist nicht ironisch gemeint!) Die Fans die direkt am Seitenaus standen und klatschten, stampften, schrien und an die Wände schlugen schüchterten die Gegner aus Oyten ein. Ohne sie wäre das Spiel vielleicht anders ausgegangen. Letztendlich schlugen wir die Gegner 14:11.
Finale oho Finale ohoho Finale oho Finale ohoho
Obwohl die Spiele sehr viel Kraft kosteten war die Stimmung am Abend fantastisch. Trotz des anstehenden Finalspiels genossen wir den Abend und gingen nicht allzu früh ins Bett.
Am nächsten Morgen mussten wir die To-Do-Liste der Staff abarbeiten. Die Aufgaben waren Klos putzen, Boden wischen, Müll aufräumen und Stühle/Tische zurückstellen. Anschließend beluden wir den Bus und machten uns auf den Weg zur Arena, um noch einige Finalspiele anzuschauen. Diesmal nach Plan ging es in die Idrottshallen, wo unser Finale stattfand. Wir bereiteten uns wie gewöhnlich auf das Spiel vor.
Unser Gegner war FIF, eine dänische Sportschule, denen wir mit Respekt gegenübertraten. Der Gegner war uns überlegen und auf unserer Seite kamen zu viele technische Fehler dazu. Die Showeinlage in der Halbzeit von unserem Maskottchen Torsten(Tom), der mit dem Eulenonesie durch die Halle „flog“, motivierte uns, wenigstens das Schlimmste zu verhindern. Dennoch haben wir am Ende 11:18 verloren. Obwohl es schnell klar war, dass wir das Spiel verlieren werden blieb die Stimmung bis zum Ende auf dem Höhepunkt. Als Belohnung bekamen wir Silbermedaillen (die besser aussehen als die Goldenen). Eine Stunde nach Spielende fuhren wir ab.
verlinkte Fotos vom Finale (Quelle: Fotogalerie von Lundaspelen - http://res.lundaspelen.com/2015,de /gallery/4382832) zum Vergrößern Anklicken |
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Unsere Heimfahrt war für manch einen der krönende Abschluss. Einigen blieben bis zur Ankunft um halb 6 am heimischen Kärwaplatz wach. Diese Zeit wurde mit Filmen, Spielen und Unterhalten verbracht.
Wir bedanken uns im Namen der ganzen Mannschaft bei Mona und Milli für ihre tatkräftige Unterstützung. Außerdem bei der männlichen D und „B“ für ihre wirklich tolle Unterstützung. Jedes Spiel fühlte sich an wie ein Heimspiel!
Vor allem aber bedanken wir uns bei allen, die die Fahrt ermöglichten und bei unseren Betreuern René Friedrich, Wolfgang Schrögler, Nico Ertel und unserem Paparazzi Peter Schiller.
Aber wir danken auch den Eltern, die Vertrauen in uns haben, jedes Spiel live mitverfolgen und uns zu früher Uhrzeit als Taxi bereitstehen.
Autorinnen: JD und LS