Hart erkämpftes Unentschieden
Nach einer ganz schwachen Vorstellung, zeigt der MTV Stadeln in den letzten 10 Minuten Charakter, und erkämpft sich somit ein nicht mehr für möglich gehaltenes 22:22- Unentschieden, so dass man am Ende doch leicht über den bisher schwächsten Saisonauftritt schmunzeln musste.
Schon unter der Woche stand das Spiel unter keinem guten Stern, da sich die Ausfallliste für das Spiel von Tag zu Tag durch neue Hiobsbotschaften aus dem Krankenstand erhöhte. So fehlten mit Tim Meier, Jens Scheuerer, Thorsten Scheuerer und Florian Kramer gleich 4 Stammkräfte, was für das Auswärtsspiel in Bad Windsheim wirklich keinen Vorteil darstellen konnte, denn der Gastgeber steht mit dem Rücken zur Wand. Nach einer bisher äußerst schwachen Runde, finden sich die Kurstädter nur auf dem neunten Rang wieder, welcher nach aktuellem Stand der erste Abstiegsplatz wäre, weshalb sie vor allem zu Hause unbedingt punkten mussten. Also musste man auf Stadelner Seite improvisieren und so fanden sich lang nicht mehr gesehene Gesichter im Kader des MTV ein.
Das Spiel war in der Anfangsphase von vielen Abstimmungsproblemen auf Stadelner Seite gezeichnet, jedoch konnte man durch Einzelaktionen immer mit dem Gastgeber Schritt halten. Vor allem im Angriff hatte der MTV riesige Probleme Struktur ins Spiel zu bringen und so wurden sich viel zu oft halbherzige Chancen genommen, die nur selten den Weg ins gegnerische Gehäuse fanden. Doch Dank der soliden Abwehrarbeit, blieb das Spiel offen und hätte man im Angriff konsequenter bis zu einer richtigen Chance gespielt, wäre man längst mit 4,5 Toren in Führung gelegen. Doch zur Halbzeitpause lag man dann überraschend mit 11:12 zurück, trotz klarer spielerischer Vorteile.
Was nach der Pause allerdings passierte, ist wohl kaum zu erklären. Anstatt die spielerischen Vorteile nun in Großchancen zu verwandeln und in Führung zu gehen, stellte man das Handball spielen nahezu ein. Es wurde noch weniger bis zu einer echten Chance gespielt und wirklich viel Tempo war dementsprechend auch nicht vorhanden. So wurde immer wieder aus schlecht vorbereiteten Positionen geworfen, was es dem gegnerischen Torhüter sehr einfach machte, diese Würfe zu entschärfen. So kam es, dass die Fürther in sage und schreibe 18 Minuten gerade einmal 1 Tor warfen, während die Windsheimer deren 8 erzielten. Beim Stand von 20:12, 12 Minuten vor dem Ende, hat wohl schon jeder das Spiel abgehackt gehabt. Doch dann ging ein Ruck durch das Team, was wiederum für den Charakter der Mannschaft spricht. Als alles verloren schien, kam man zurück. Es wurde kaum noch eine Chance der Gastgeber zugelassen und was bis zum Tor durchkam, entschärfte nun Torhüter Kleinlein. Dies ermöglichte 1,2 Kontertore was anscheinend wieder Mut machte. Denn auch im Positionsangriff kam das Glück zurück und die Bälle fanden wieder den Weg ins Tor. Bad Windsheim wackelte nun gewaltig, denn der MTV verkürzte von Minute zu Minute, vor allem über die erste Welle. Beim Stand von 22:20 schien wieder alles möglich, denn es waren noch 2 Minuten auf der Uhr. Den Abpraller eines Pfostenwurfes nutzten die Stadelner zum eigenen Konter und damit verbundenen Anschlusstreffer, woraufhin sich die Gastgeber jede Menge Zeit ließen und ihren nächsten Angriff ohne Druck eine halbe Ewigkeit spielten, bis sich nach langer Zeit die Schiedsrichter doch dazu entschieden passives Spiel anzuzeigen. Diesen Wurfversuch blockte der MTV raus und leitete sofort den nächsten Gegenstoß ein, welcher kurz vor Ende den Ausgleich brachte. Es waren noch wenige Sekunden auf der Anzeige, doch Armin Landler unterband den Anwurf der Gastgeber, was mit einer roten Karte mit Bericht bestraft wurde. Sein Ziel hatte er allerdings erreicht, denn die Uhr zeigte noch 1 Sekunde an, was nicht mehr für eine vernünftige Chance ausreichte. So endete das Spiel nach der schwächsten Stadelner Saisonleistung und einer 10 minütigen famosen Aufholjagd mit 22:22.
Am kommenden Wochenende darf man jedoch nicht auch nur annähernd eine solche Leistung abliefern, denn da geht es zum Derby nach Zirndorf, wo die Trauben wahrscheinlich sehr hoch hängen werden, da sich die Verletztensituation nur durch Wunderheiler verbessern wird und sich durch den gesperrten Landler , eher noch verschärft.
Es spielten:
Meyer, Kleinlein (Tor); M.Heidingsfelder (1), S.Scheuerer (3/1), Friedrich (3), Strobel , Kölbl, Urbasik (2), Landler (7), Rödl, Schönfeld (4/2), Seeger (2)
Autor: Rene Friedrich