Denkwürdiges Spitzenspiel findet keinen Sieger
Lange Zeit sah es danach aus, als könnte die Stadelner Männermannschaft ihre Siegesserie gegen die SG Schwabach/Roth weiter ausbauen. Doch nach einer hektischen Schlussphase, mit einigen unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen zu Ungunsten des MTV, mussten sich die Fürther mit einem 32:32 (14:13) zufrieden geben.
Alles war angerichtet für ein tolles Spitzenspiel am Samstagabend zwischen dem MTV Stadeln und der SG Schwabach/Roth. Beide Teams hatten schon länger nicht mehr verloren und rangierten in der Tabelle auf dem vierten und zweiten Platz, welchen der MTV sich in der Winterpause zum Saisonziel gemacht hat. Es musste also ein Sieg gegen die starke SG her.
Die Stadelner begannen hochmotiviert und führten schnell mit 3:0. Diesen Vorsprung konnte man in der ersten Phase der Partie auch weiter behaupten, doch auch die Gäste fanden nun besser ins Spiel, wodurch sich eine spannende Partie mit viel Kampfgeist auf beiden Seiten entwickelte. Was jedoch leider sofort wieder ins Auge fiel, waren die schauspielerischen Glanzleistungen einiger Akteure der Gäste, welche man bereits aus den letzten Vergleichen gegeneinander kannte. Dies brachte nicht nur die Zuschauer, sondern auch so manchen Stadelner Spieler in Rage und eigentlich haben die guten Spieler aus Schwabach es auch nicht nötig, sich so die Pfiffe der Unparteiischen zu „erarbeiten“. Beim Stand von 8:8 schafften die Gäste erstmals den Ausgleich, woraufhin sich bis zur Pause ein munterer Schlagabtausch entwickelte, mit vielen schön herausgespielten Toren auf beiden Seiten. Nach der ersten Hälfte führte der MTV mit 14:13.
In der Anfangsphase änderte sich wenig am Spielgeschehen. Beide Seiten agierten mit hohem Tempo und der nötigen kämpferischen Einstellung, jedoch hatten die Fürther immer einen leichten Vorteil auf ihrer Seite (16:14; 18:16;21:18). Mitte des zweiten Durchgangs konnte man sich dann erstmals mit 5 Toren absetzen (24:19), da man in der Abwehr gut arbeitete und die Ballgewinne in Kontertore umwandeln konnte. In dieser Phase zeigten die Gastgeber, dass sie an diesem Tag das bessere Team waren. Bis zum 30:27 in der 50.Minute sah es deutlich nach einem weiteren Erfolg des MTV aus, denn man hatte den Gegner klar im Griff. Doch leider lief ab diesem Zeitpunkt einiges gegen die Stadelner. Fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespannes (Stürmerfouls, eine Zeitstrafe wegen vermeintlichem Meckern?) ließen nun die Gemüter hoch kochen. Zudem provozierte der Schwabacher Trainer nun zunehmend die Spieler des MTV, was von den Herren in Schwarz leider nicht rechtzeitig unterbunden wurde. Durch eine weitere strittige Hinausstellung eines Stadelner Spielers, schaffte es die SG wieder ins Spiel zu kommen, was die junge Truppe von Trainer Erwin Tabar nun spürbar verunsicherte. Beim Stand von 31:30, war der Ausgang der Partie wieder völlig offen, doch man konnte im folgenden Angriff wieder auf 32:30 ausbauen. Im Gegenzug handelte man sich allerdings wieder eine , diesmal jedoch vertretbare, Zeitstrafe ein. Die Gäste stellten den Anschluss wieder her und nun lagen die Nerven 1:40 vor Ende ziemlich blank. In dieser Hektik vergab man eine klare Chance, was die Schwabacher in der Folge zum Ausgleich nutzen konnten. Es waren noch 30 Sekunden zu spielen und Stadeln hatte den Ball. Man baute den Angriff auf, machte Druck, suchte die Lücke zum Durchbruch, fand diese 3 Sekunden vor Schluss und der zum Torwurf ansetzende Spieler konnte nur durch ein Foul gestoppt werden, wozu er allerdings für alle ganz klar und deutlich 2 Meter durch den Torkreis abkürzte, um den Wurf zu verhindern. So entschied auch der Torschiedsrichter sofort auf einen Strafwurf. Allerdings hatte er die Rechnung ohne seinen Kollegen gemacht, der zum Entsetzen aller Beteiligten die Spielsituation anders bewertet hatte und nur auf einen Freiwurf für den MTV entschied. Doch wenn diese Situation keinen Strafwurf verdient hatte, so hatten die Schiedsrichter bei mindestens 5 ähnlichen Situationen für die es einen Strafwurf im Spielverlauf gab, falsch entschieden. Da die Spielzeit mittlerweile abgelaufen war, gab es nur noch einen direkten Freiwurf, welcher jedoch nicht mehr zum Erfolg führte und so das Spitzenspiel 32:32 endete. Anmerken muss man jedoch auch, dass sich die Stadelner selbst in diese Situation gebracht haben, dass man heute immer noch über die strittigen Entscheidungen redet, denn man hatte in den letzten Minuten auch noch 2 sehr gute Chancen liegen gelassen. Aber diese fielen wohl auch der hitzigen Atmosphäre zum Opfer, was einen weiteren Lernprozess für das junge Team darstellt, dass man in solchen Situationen einfach einen kühlen Kopf bewahren muss und sich auf nichts einlassen darf.
Es gilt nun, das Spiel schnell zu verarbeiten und die wirklich vielen guten Dinge mitzunehmen und weiter zu verbessern. Die nächste Gelegenheit dazu, hat die Mannschaft bereits am kommenden Sonntag, wo man um 16 Uhr in Bad Windsheim antritt.
Es spielten:
Kleinlein, Mayer (Tor); M.Heidingsfelder (6), Urbasik (2), Kölbl (3), S.Scheuerer (1), Friedrich (4), Strobel, Landler (7), J.Scheuerer (7/2), Rödl, Kramer (2/1)
Autor: Rene Friedrich