MTV Stadeln – TSV Winkelhaid

Frauen 1
Sonntag, 15 April, 2018
MTV Stadeln – TSV Winkelhaid 37:34 (20:13)
+++++++++++++++++++++++++++++++++
Das war wichtig…
 
Zur Meisterschaft in der Landesliga Nord darf man der HSG Freising-Neufahrn bereits gratulieren, die damit den direkten Wiederaufstieg besiegelt hat. Höllisch spannend bleibt es aber beim Kampf um Platz 2, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigt.
Showdown in der Stadelner Halle: Unsere jungen Aufsteigerinnen, die es durch die Niederlage in Schweinfurt nochmal richtig spannend gemacht haben gegen den etablierten TSV Winkelhaid, der vor zwei Jahren noch im bayerischen Oberhaus zu finden war und dorthin zurückkehren möchte. Der heutige Sieger hat es selbst in der Hand, den Sack zuzumachen.
 
Schon beim Einwerfen ist beiden Teams (in Bestbesetzung) die Anspannung anzusehen. Unsere Damen dürfen sich von vierfachem Trommelrückenwind antreiben lassen. Zwei Fabelwesen aus Herzogenaurach verbreiten ihren charmanten Zauber. Die zahlreichen Fans haben sich mit Klatschpappen gut ausgerüstet.
 
MTV Stadeln – TSV Winkelhaid   37:34 (20:13)
 
Den Gastgeberinnen gelingt ein Start nach Maß. Nikola Dude wirft ihre Mannschaft in Front, zum ersten (aber heute wahrlich nicht zum letzten Mal) darf das Publikum Sara Mustafics Fingerspitzengefühl am Kreis bewundern (2:0).
 
Gestützt auf Klasseparaden von Anja Gasseter im MTV-Gehäuse baut Stadeln die Führung beständig aus. Das 7:2 durch die dynamische Tassja Retsch lässt den Gästetrainer die Time-Out-Karte zücken. Der TSV spielt nun seine Routine aus und kann verkürzen. Ein Rückraumhammer von Caro Schmitt, die Durchsetzungskraft von Anna Ebersberger und die Konterqualitäten von Nadja Rothe stellen schnell den alten Abstand wieder her. Die Halle lässt sich vom Tempohandball unserer Damen mitreißen und als Marissa Ullinger den Ball geschickt zum 20:13 Pausenstand in die Maschen hebt reiben sich nicht wenige im Publikum die Augen. Damit war so nicht zu rechnen.
 
Welche Antwort haben die erfahrenen Gäste parat? Zunächst einmal setzen sie auf neues Personal im Kasten – und dann im Angriff auf die siebte Feldspielerin. In der Defensive wird konsequent zugepackt. Dies scheint die im geliebten Rot spielenden Stadelnerinnen etwas zu verunsichern. Die Fehlerquote steigt, und das Spielgerät will sich wiederholt nicht unter Kontrolle bringen lassen. Denise Meierhöfer übernimmt die Bewachung des heimischen Tores und führt sich gleich mit einer starken Parade ein. Vielleicht sollte ins Training ab und an eine „Laut-Schrei-Übung“ mit eingebunden werden. Da unsere Damen dies nicht beherrschen, wird der ein oder andere Foulspielpfiff übersehen. Zum Glück für die Gastgeberinnen lässt sich Sara Mustafic auch durch beständiges Festhalten nicht vom Treffen am Kreis ablenken und zweimal behält sie sie Übersicht und versenkt einen Weitwurf im verwaisten TSV-Gehäuse. Nikola Dudes Ausbeute von der Strafwurflinie beträgt 100 Prozent. 30:23 – noch einmal versucht der Gästecoach, sein Personal wieder auf die Siegesstraße zu führen. Winkelhaid legt sich ins Zeug, schließt nun schneller und sehr platziert ab und tastet sich heran. 34:30 – noch gut fünf Minuten. Der TSV reißt die Defensive auf und beabsichtigt, schnelle Ballgewinne zu erzielen. Bricht unsere junge Mannschaft noch ein? Nein – Anna Ebersberger (gut ausgeruht dank zwei Extrapausen) zeigt sich eiskalt im Abschluss und furchtlos in der Abwehr. Die Gäste können verkürzen, das Spiel zu drehen schaffen sie aber heute nicht mehr. Nun hält es in der Schlussminute weder die Fans noch die heimische Bank auf den Sitzen und mir der Sirene bricht der Jubel los: 37:34 – Das Spitzenspiel und damit auch der direkte Vergleich haben einen verdienten Sieger!
 
Ein roter Hüpfkreis umtanzt die Maskottchen Juliane und Sasi. Jetzt ist alles möglich!
 
Zwei Matchbälle für Stadeln – aber auch nach der begeisternden Partie ist Platz zwei noch nicht in trockenen Tüchern. Es stehen noch zwei schwere Begegnungen an, aus denen unser Team noch zwei Punkte benötigt, um sicher in die Relegation starten zu dürfen. Sowohl gegen Obertraubling als auch gegen den ESV Regensburg II (mit Drittligaverstärkung) setzte es in der Vorrunde bittere Niederlagen. Aber wenn die Mannschaft geschlossen alle Kräfte so wie heute mobilisieren kann, dann wird vielleicht ein Märchen wahr…
 
Für den MTV Stadeln spielten:
A.Gasseter, D.Meierhöfer (beide Tor); N.Dude (7/5), A.Ebersberger (4), C.Knab,  H.Lenhard,  S.Michalowski (3), S.Mustafic (12), T.Retsch (4), N.Rothe (2), J.Schechinger, C.Schmitt (2) und M.Ullinger (3).
 
Autorin: HL