Jugendbundesligaqualifikation in Neckarsulm – der Fehlerteufel reist mit
Bei angenehmem Frühlingswetter treffen die A-Mädels des MTV Stadeln mit Teambetreuerin Julia zur Mission Jugendbundesligaqualifikation in der Pichterichhalle in Neckarsulm ein. Der gastgebenden JSG und dem TuS Metzingen sind unsere Juniorinnen bisher noch nicht begegnet, gegen den TSV Birkenau haben sie in der Vorrunde der letzten Saison die Oberhand behalten.
TuS Metzingen – MTV Stadeln 16:21 (7:12)
Die Partie gegen den in Pink auflaufenden Erstliganachwuchs startet mit einer Parade von Anja und dem ersten Treffer durch Sara vom Kreis (0:1). Weitere Chancen lassen unsere Mädels liegen und so gehen die TusSies beim 2:1 zum ersten und letzten Mal in Front. Tanja windet sich durch die Abwehr und gleicht aus (2:2). Unsere Juniorinnen scheinen nicht nur gegen Metzingen, sondern auch gegen den Ball zu spielen. Viel zu oft flieht dieser vor ihren Händen ins Aus oder zum Gegner. Die sichere Defensive vor der präsenten Anja sorgt für Schadensbegrenzung. Maike findet den richtigen Dreh und zirkelt das Spielgerät im Dreierpack ins TuS-Gehäuse. Als Anja nach einem Zusammenstoß behandelt werden muss und drei Angriffe lang nicht eingesetzt werden darf, schlüpft Laura in ein Langarmshirt und hütet den Stadelner Kasten. Unsere Abwehr gibt alles, damit sich auch ja kein Ball in Richtung Tor verirren kann und unsere Angreiferinnen punkten. Unter Szenenapplaus der mitgereisten Fans und ohne hinter sich greifen zu müssen räumt unser „Keepernotnagel“ den Platz zwischen den Pfosten für die wieder einsatzfähige Stammtorfrau. Brenzlige Situation souverän gemeistert! Mit einem einigermaßen beruhigenden Fünftorevorsprung geht es in die Pause.
Nach Wiederanpfiff überzeugt Sara von der Siebenmeterlinie und am Kreis (8:17). Unsere Trainer lassen nun ihr Personal rotieren und die frischen Kräfte fügen sich nahtlos ein. Beim Ertönen der Schlusssirene leuchtet ein ungefährdeter und verdienter 16:21-Sieg auf der Anzeigetafel. So darf es gerne weitergehen!
MTV Stadeln – JSG Neckar-Kocher 16:20 (6:8)
Den Auftakttreffer markiert Nikola (1:0). Gegen die körperlich sehr präsenten Favoritinnen schlagen sich unsere Juniorinnen wacker. Gestützt auf Anjas Paraden füttern Tanja und Tabea immer wieder die durchsetzungsstarke Sara mit schönen Kreisanspielen. Tabea engt per Manndeckung den Radius einer JSG-Schlüsselspielerin erfolgreich ein. Bei einem knappen 6:8-Rückstand werden die Seiten gewechselt.
Leider schleicht sich der verflixte Fehlerteufel zu unseren Mädels aufs Feld. Zu viele Pässe landen im Nirwana. Jede Unachtsamkeit wird vom Gegner bestraft, meist mit einem dynamischen Konter. Die Württembergerinnen packen beherzt zu und auch in der Offensive reklamiert der Fürther Anhang vergeblich das ein oder andere Stürmerfoul. Kämpferherz Nadja ist nur durch Körpereinsatz zu stoppen. Chrissi gelingt es, durchgestartete Gegnerinnen wieder einzufangen. Sophia trifft aus der ungewohnten Außenposition (13:18), Tanja lässt sich nicht halten (14:19) und Laura setzt einen Zauberwurf in die Maschen (16:19). Beim Endstand von 16:20 geht in einer Partie auf Augenhöhe das Team als Sieger vom Platz, dass sich weniger Fehler geleistet hat, und das ist verdientermaßen die JSG Neckar-Kocher.
In der nun folgenden Pause werden fleißig Aufwärmshirts mit Nummern beklebt, da der ungewohnte weiße Trikotsatz nicht für alle Mädels ausreicht.
TSV Birkenau – MTV Stadeln 24:19 (12:8)
Im letzten Match eines langen Spieltages treffen unsere A-Juniorinnen nun auf den bereits bekannten TSV Birkenau. Vor dieser Partie steht bereits fest, dass der MTV auf jeden Fall die nächste Qualifikationsrunde erreichen wird. Birkenau kommt nur im Falle eines Sieges weiter.
Jetzt treffen auch die akustisch stärksten Fangruppen direkt aufeinander und Trommelwirbel erfüllt die Halle.
Von Beginn an ist den Odenwälderinnen der unbedingte Wille anzusehen, die letzte Chance zu nutzen. 4:1 + Zeitstrafe für Tanja – Stadeln legt einen Fehlstart hin. Der MTV kämpft sich mit Lea im Alleingang und Maike von außen wieder heran (7:6). Der TSV stellt den alten Abstand wieder her (9:6) und unsere Trainer rufen zur Auszeit. Stadeln bäumt sich auf. Anja bedient die durchgestartete Hannah mit einem Traumpass (9:7), pariert einen Siebenmeter und stoppt einen Gegenstoß, doch Birkenau bleibt fokussiert und führt zur Halbzeit mit 12:8.
Kann Stadeln das Spiel noch drehen? Heute hoffen die Fans vergeblich.
Die Hessinnen haben Blut geleckt. Ein ums andere Mal kontern sie unser Team aus und erzielen sechs Treffer in Folge, während auf Fürther Seite rein gar nichts gelingen will (18:8). Bälle verspringen, Pässe werden abgefangen, Würfe landen direkt in den Armen der starken TSV-Keeperin. Der Fehlerteufel läuft zur Höchstform auf ehe Mona und Tanja es schaffen, sich durchzukämpfen. Annika bewacht die rechte Außenbahn. Beim 20:13 verletzt sich Aktivposten Tanja unglücklich am Fuß und kann nicht mehr eingesetzt werden. Zu spät geht ein Ruck durch unsere Mädels. Sara und Mona überwinden wiederholt die hessische Defensive, aber zu mehr als Ergebniskosmetik reicht es am Ende einer kräfteraubenden Partie heute nicht mehr. Mit dem 24:19 feiern die Birkenauer Juniorinnen ihren Verbleib im Wettbewerb. Und auch unsere Mädels werden von ihren treuen Fans mit viel Beifall in Richtung Dusche „entlassen“.
Durch den heute erarbeiteten Platz drei bleibt der MTV Stadeln im Rennen um die raren Jugendbundesligastartplätze. Am kommenden Wochenende müssen unsere Juniorinnen hierfür zu einem Doppelspieltag antreten. Auf diesem (Um)weg haben sie sich aber bereits die Teilnahme an der Bayernliga gesichert, da die zeitgleich stattfindende Qualirunde hierfür nicht gespielt werden kann.
Trainer und Fans hoffen, dass alle Spielerinnen (trotz Abistress) in der kommenden Woche im Training Mittel und Wege finden, den leidigen Fehlerteufel in die Schranken zu weisen um die nächste Reise ohne diesen unerwünschten Begleiter antreten zu können.
Für den MTV Stadeln spielten (in allen drei Begegnungen):
Anja,(Tor); Annika, Chrissi (2/2), Hannah (2), Laura (5 – und im Tor), Lea (1), Maike (7) Mona (7), Nadja (1), Nikola (3), Sara (21/5), Sophia (3), Tabea und Tanja (4)
Autor: HL